Jusos wollen Kinder in die Stadtteilplanung miteinbeziehen und haben deshalb eine Umfrage gestartet, in der viele Ideen angesprochen werden

Artikel aus dem Stuttgarter Wochenblatt vom 21.08.2008

Eine Umfrageaktion der Juso AG Ost auf der Langen Ost Nacht 2008 erbrachte neue Ideen und Vorschläge für das Ostendareal und den Klingenbachpark im Stuttgarter Osten. Befragt wurden Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Dabei ging es um die Ausstattung von Spiel- und Bolzplätzen, aber auch um neue Freizeitangebote und Spielflächen im Stadtteil.

S-OST - Neben einer schriftlichen Umfrage für Erwachsene wurden auf der Langen Ost Nacht 2008 Kinder von vier bis zwölf Jahren am Stand der Juso AG Ost unter dem Stichwort "Pimp your Stadtteil!" aufgefordert, ihre Ideen in einen Stadtplan einzuzeichnen. Die Jusos hatten den Namen der Aktion der beliebten MTV-Serie "Pimp my ride!" entliehen. Viele Kinder wurden natürlich auch von den roten Luftballons der Jungpolitiker angelockt. "Der Großteil der Kinder an unserem Stand hat die Aktion ernst genommen. Auf über 50 bemalten Bögen kamen 85 Wünsche zustande", berichten Rebekka Henschel und Frank Mauerhofer.

Zusammen mit Steffen Schaffner präsentierten sie die Ergebnisse der Umfrage. Mit der Aktion möchte der SPD-Nachwuchs Kinder in die Stadtteilplanung mit einbeziehen. Mit vielen Buntstiften ausgestattet, malten diese munter drauf los und gaben ihren Plätzen und Freizeitangeboten Titel und Namen. Manche Vorschläge wurden - da häufig wiederholt - zu Spitzenreitern der Wunschliste. An erster Stelle steht bei den Befragten ein Fußball- oder Bolzplatz im Klingenbachpark. Viele würden außerdem gerne eine Rutsche im Leo-Vetter-Bad haben. Außer einer selten frequentierten Kletterwand, gibt es für Kinder im Leo-Vetter-Bad keine aufregenden Angebote, so die Jusos aus dem Stuttgarter Osten.

Fast ebenso häufig wie die Rutsche im städtischen Bad wurde auch ein Bolz-, oder Fußballplatz für das zukünftige Jugendhaus in den Verkaufsräumen Zahn & Nopper in der Jakob-Holzinger-Gasse als Wunsch geäußert. Das Besondere am jetzt noch bestehenden Kinder- und Jugendhaus Ostend ist die große Halle des SSB-Gebäudes, die zurzeit noch als Fußball- und Bolzplatz den Jugendlichen im Stadtteil zur Verfügung steht. Bislang fehle in den Planungen ein adäquater Ersatz nach Abriss des alten Jugendhauses auf dem Ostendareal, so der SPD-Nachwuchs.

Häufiger Vorschlag von Seiten der jungen Freizeitkicker aus dem Stadtteil ist darum ein zukünftiger Bolz- und Fußballplatz beim Leo-Vetter-Bad. Auch der schon bestehende Spielplatz im Klingenbachpark kam oft zur Sprache. "Es gibt keine Wippe mehr", bedauerte eine Mutter. Anstatt der bunt bemalten, dafür aber der Juso-Umfrage nach bei den Kindern nicht allzu beliebten Kletterwand aus Beton, wünschten sich viele dort eine moderne Rutsche. "Auch den Sand könnte man mal erneuern", meint Rebekka Henschel. Ein Punkt, der auch in den Erwachsenenfragebögen häufig zur Sprache kommt. "40 Prozent haben sich über die hygienischen Verhältnisse beklagt", so Rebekka Henschel.

Anstatt des zurzeit vereinsamten Schachspielfelds im Klingenbachpark, auf dem eine Tischtennisplatte steht, wünschten sich etliche Jugendliche eine Streetball-Anlage. Weitere Vorschläge für das Kinder- und Jugendhaus Ostend waren eine Hüpfburg sowie ein Trampolin. Neben den Top Five der Wunschliste kamen auch ungewöhnliche und originelle Wünsche zur Sprache. So wünschte sich ein Kind einen McDonald's auf dem Ostendareal, ein anderes würde dort gerne einen Shopping-Center errichten lassen. Auch ein Kino auf dem Ostendareal wurde als Wunsch erwähnt, ebenso eine Gratis-Videothek. Ein Junge malte auf seinem Stadtplan ein Erlebnis-Schwimmbad mit der Bemerkung "möglichst günstig" in den Klingenbachpark hinein. Ein anderer wünschte sich gar ein "Klingenbach-Stadion".