StW vom 07.08.08: Politik verlangt Hartnäckigkeit

Veröffentlicht am 07.08.2008 in Presseecho

Daniel Campolieti (l.) und Nicolas Schäfstoß von der SPD engagieren sich politisch.

Daniel Campolieti (30), 1. Vorsitzender der SPD Stuttgart-Ost, und Nicolas Schäfstoß (25), stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ost und Vorstand bei der Juso AG Stuttgart-Ost, sprachen über ihre Vorstellungen und Wünsche im Stadtteil. Es ging unter anderem um den Verkehr, um Spielflächen für Kinder, um die Zukunft des Stöckach und um die Vereine.

GABLENBERG - Entspannt sitzen die beiden jungen Sozialdemokraten im Biergarten der "Alten Schule" in Gablenberg. Seit März 2008 ist der gelernte Industriekaufmann Daniel Campolieti 1. Vorsitzender der SPD Stuttgart-Ost. Im Moment schreibt der Wirtschaftswissenschafts-Student an der Universität Hohenheim an seiner Diplom-Arbeit. Seit sechs Jahren schon ist er SPD-Mitglied, seit fünf Jahren lebt er im Stuttgarter Osten. "Richtig aktiv geworden bin ich, als unter Schröder die Agenda 2010 umgesetzt wurde. Die hätte sozial gerechter gestaltet werden können", meint Campolieti.

Zusammen mit Nicolas Schäfstoß und Sara Seyfried gründete er vor drei Jahren die Juso AG Stuttgart-Ost, die sich mit den Themen vor Ort auseinandersetzt. So zum Beispiel mit dem Neubau der Sporthalle im Schulzentrum Ostheim. Schon seit langer Zeit stand diese im Gemeinderat zur Debatte. Im letzten Haushaltsbeschluss der Stadt wurden die Mittel zum Bau der neuen Halle bereitgestellt. Dass es schlussendlich geklappt hat, führen die beiden Sozialdemokraten auch auf ihr Engagement zurück. "Damit haben wir uns zwei Jahre lang intensiv beschäftigt. Wir haben eine umfangreiche Mappe für die Stadträte ausgearbeitet, haben zusammen mit dem Elternbeirat und der Schulleitung gearbeitet", erzählt Daniel Campolieti.

Man muss hartnäckig und ausdauernd sein in der Politik, das weiß der SPD-Vorsitzende, der für den Gemeinderat kandidieren möchte. Mit Erfolg am Ball geblieben sind die beiden SPD-Mitglieder auch beim Thema Nachtbus nach Gablenberg. Mittlerweile fährt der N-7er über die Planckstraße. Dann sprechen die beiden von den Spielflächen im Stadtteil und verweisen auf ihre umfangreiche Analyse und den selbst zusammengestellten Maßnahmenkatalog. Zusammen mit der SPD-Gemeinderatsfraktion wollen sie sich auch um den Zulieferverkehr zur Baustelle S 21 über die Tal- und Wagenburgstraße kümmern. "Der Anwohner in Stuttgart-Ost ist uns wichtiger.

Die Konsequenzen von S 21 dürfen nicht auf den Bürger abgewälzt werden", meint Daniel Campolieti. Differenzen mit der Gemeinderatsfraktion habe die SPD-Ortsgruppe nicht, meint der 1. Vorsitzende. Kritik an der zukünftigen Jugendhausunterkunft in den ehemaligen Verkaufsräumen Zahn & Nopper überlässt er der Juso AG Stuttgart-Ost, deren Vorstand der 25 Jahre alte Nicolas Schäfstoß ist. Er steht kurz vor dem Abschluss des Studiums der Wirtschaftsgeografie. Im September will er nach Brüssel. Dort wird er im Europa-Büro der Wirtschaftsförderung ein Praktikum absolvieren. Seit vier Jahren ist Nicolas Schäfstoß politisch aktiv und war auch schon im OB-Wahlkampfteam für die SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Kumpf mit dabei.

"Die Lösung für die zukünftige Jugendhausunterkunft in den ehemaligen Verkaufsräumen Zahn & Nopper ist verbesserungswürdig. Es muss für die Jugendhausbesucher eine Außen- oder Spielfläche gefunden werden, die vom Jugendhaus betreut wird", meint er. Die ins Auge gefasste Außenfläche beim Leo-Vetter-Bad hält Daniel Campolieti dabei für einen "realisierbaren Juso-Vorschlag". Was die Sportförderrichtlinien der Stadt Stuttgart betrifft, so setzen die beiden SPD-Nachwuchspolitiker mehr auf Kooperation als auf Fusion der Vereine. "Arme Familien können sich den Verein und die musische Erziehung ihres Nachwuchses kaum mehr leisten", gibt Campolieti außerdem zu Bedenken und wünscht sich für Kinder aus sozial schwachen Familien eine Übernahme der Mitgliedsbeiträge von Seiten der Stadt.

Ein spannendes Thema für den Stuttgarter Osten wird die zukünftige Bebauung des EnBW-Geländes am Stöckach nach Verkauf und Wegzug des Energieunternehmens. "Mit dem EnBW-Gelände könnte der Stöckach aufgewertet werden. Unsere Position ist die, dass die Stadt das Gelände aufkaufen sollte", so Campolieti. Dann entwirft er ein Zukunfts-Szenario eines bunten, kreativen Stadtteils mit Ateliers und Galerien und einer Mischung aus exklusivem und günstigem Wohnraum, "der die komplette Gesellschaft widerspiegelt", so der SPD-Vorsitzende.

Bei einem einzigen privaten Investor hingegen bestünde die Gefahr der sozialen Entmischung, da uniformer, nicht für alle bezahlbarer Wohnraum das Quartier dominieren würde. Besser sei es, die Stadt verkaufe an viele unterschiedliche Bauträger, so Campolieti. Sicher sei auf jeden Fall, dass das Projekt das Gesicht des Stuttgarter Ostens verändern werde. "Da muss man Gas geben", meint Daniel Campolieti.

 
 

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