Durch eine SPD-Parlamentsinitiative (Drucksache 14/5760) wurden massive Einschnitte beim Sprachförderprogramm „Sag´ mal was“ der Landesstiftung offengelegt. Die SPD Stuttgart kritisiert daher erstens die Einschnitte bei der Landesförderung durch die Verschärfung der Förderrichtlinien und fordert zweitens ein deutlich stärkeres Engagement des Landes. Die Förderung des Landes sollte auf zumindest 1000 Kinder je Kindergartenjahr für Stuttgart ausgebaut werden.

Mit der Beantwortung der Parlamentsinitiative durch die Landesregierung wird klar, dass das Land im Rahmen des Programms im laufenden Kindergartenjahr landesweit 30 Prozent weniger Kinder fördert als ein Jahr zuvor. Für Stuttgart bedeutet dies ein Minus von fast 58 Prozent. Im Programmjahr 2008-2009 wurden 223 Kinder durch das Land gefördert, davon 205 mit Zweitsprache Deutsch. 2009-2010 sind es nur noch 94 Kinder, davon 89 mit Deutsch als Zweitsprache.

Der SPD-Kreischef Andreas Reißig kritisiert die Einschnitte scharf und ärgert sich, dass durch die verschärften Förderrichtlinien zum aktuellen Kindergartenjahr das Land wieder einmal versucht, Kosten vom Land auf die Kommunen abzuwälzen. Reißig betont, dass die Stadt Stuttgart in den vergangenen Jahren eigenständig die Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen ausgebaut habe. Es könne aber nicht sein, dass sich das Land aus dem wenigen, was es an Landesmitteln noch bereit stellt, weiter zurückziehe. Dasselbe gelte bei der Schulsozialarbeit. „Auch hier stiehlt sich die Landesregierung aus der Verantwortung und die Kommunen müssen einspringen.“

Der Fraktionsgeschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Martin Körner, ebenfalls Mitglied des SPD-Kreisvorstands fordert von der Landesregierung, dass auch die Landeshauptstadt Stuttgart im Bereich der Sprachförderung endlich umfassend unterstützt wird. „Die Förderung in diesem Kindergartenjahr ist Ausdruck einer völlig inakzeptablen Sprachförderung in Stuttgart durch das Land. Es kann nicht angehen, dass die neue Kultusministerin die frühkindliche Bildung zum Schwerpunkt ihrer Arbeit erklärt und ausgerechnet Stuttgart mit einem sehr hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund fast völlig ausblendet!“ so Körner.

„Alle Kinder egal welcher Herkunft müssen die gleichen Bildungschancen haben, daher muss die Sprachförderung ausgebaut und nicht gekürzt werden“, so der SPD-Kreisvorsitzende And-reas Reißig, der hierzu einen stärkeren finanziellen Beitrag des Landes fordert. „Das Land sollte die Sprachförderung auf zumindest 1.000 Kinder in Stuttgarter Kindertagesstätten ausbauen!“ fordert Martin Körner, der darauf hinweist, dass neben dem hohen Anteil an Kindern mit Mitgrationshintergrund generell um alle Kinder mit Sprachproblemen gehe. „Hier besteht ein dringender Handlungsbedarf von Seiten des Landes.“

Ursula Wolf, Pressesprecherin