Übersicht der Anträge der Bezirksbeiratsfraktion


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21.9.22 Antrag Hallenbäder offen halten

SPD Fraktion im Bezirksbeirat S-Ost

Antrag zur Bezirksbeiratssitzung im September 2022


Hallenbäder für alle öffnen!

Antrag

a) Die Stadt soll den Einsatz des bestehenden Fachpersonals in den städtischen Bädern überprüfen und die Kriterien offenlegen, nach denen es eingesetzt wird: Heißt es hier wirklich immer
„Kinder zuerst“ oder ist dann vielleicht doch die Fachkraft beim Sauna-Wedeln
wichtiger?
b) Wer angemessen bezahlt wird, kommt und bleibt auch gerne. Fachangestellte
sollen mindestens mit EG-8 vergütet werden.
c) Das Sportamt der Stadt Stuttgart unterlässt in Zukunft die Bewerbung von Privatanbietern über das städtische Portal „Schwimmfit“. 

Begründung

Nicht nur das Leo-Vetter-Bad ist betroffen: Die Schließung der Hallenbäder in Stuttgart in der Sommersaison für die Öffentlichkeit ist mehr als ein Ärgernis: Sie hat gravierende Auswirkungen für die gesamte Stadt und subventioniert private Anbieter von Schwimmkursen.
Was es bedeutet, wenn sich Besucher und Besucherinnen auf wenige Freibäder
konzentrieren, sieht man an sonnigen Tagen im Inselbad: so voll belegt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann im Becken oder am Sprungturm etwas passiert oder eine harmlose Zurechtweisung eskaliert, wie schon in der Vergangenheit geschehen. Wären die Hallenbäder geöffnet – das Leo-Vetter-Bad als überdachtes Bad mit Liegewiese sowieso – würde sich der Andrang entzerren. Gerade die Menschen, denen es eher um die regelmäßige Bewegung denn um das Sonnenbaden geht, schwimmen auch im Sommer gerne im Hallenbad. Ganz abgesehen davon, dass es auch im Sommer verregnete Sonntage gibt, wo Familien froh sind, wenn die Kinder sich im Wasser austoben können.
Außerdem ist das Schwimmbad der Urlaub der Menschen, die es sich nicht leisten
können, wegzufahren – ein Ort, neben Sport und Bewegung, an dem die  unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen und eine gute Zeit verbringen
können. Dies ist in Zeiten von Inflation und knappen Geldes wichtiger denn je und darf nicht eingeschränkt werden.
Die Hallenbäder sind derzeit über den Sommer für die allgemeine Öffentlichkeit
geschlossen. Vereine, Schulen nutzen die Wasserfläche, aber eben auch private Anbieter von Schwimmkursen mieten dort für geringes Geld Bahnen und nutzen das vorhandene – öffentlich finanzierte – Material. Um die Hallenbäder für die privaten Anbieter bereitstellen zu können, braucht es städtisch angestellte Servicekräfte und technisches Personal, die dann für die privaten Kursanbieter die Halle bereithalten und in anderen Bädern fehlen. Die Energiekosten werden ebenfalls von der Stadt getragen. Eintrittsgelder fallen für die Stadt weg. Ein Preisvergleich aus den Angeboten für das Leo-Vetter-Bad: Während ein 16-stündiger städtischer Kurs 59 Euro kostete, kostet ein privater 9-stündiger Kurs 158 Euro - keine Chance für Familien mit niedrigem Einkommen. Und wie steht es um Kinder mit Handicap? Für welchen privaten Anbieter rechnet es sich, den dafür notwendigen Unterricht in Kleinstgruppen oder gar Einzelunterricht anzubieten? Dieser Zustand ist nicht tragbar. Hier werden private Kursanbieter mit Steuermitteln unterstützt, Gewinne zu erwirtschaften. Erschwerend kommt hinzu, dass es derzeit noch eine pandemie-bedingte Bugwelle von Kindern gibt, die noch nicht schwimmen lernen konnten. Was das für die Fachkräfte in Schwimmbädern und an Badeseen bedeutet, kann man aktuell überall in der Presse lesen. Kurz: Der Bedarf ist riesig – bezahlbare städtische Angebote fehlen.
Während die Bundesrepublik darüber diskutiert, ob zukünftig die Wassertemperatur
einige Grade kälter oder wärmer ist, geht es in Stuttgart um Mehr. Es geht um die
Sicherstellung einer öffentlichen Grundversorgung für die Öffentlichkeit und nicht zur Gewinnmaximierung von Privatanbietern.
Städtische Hallenbäder gehören den Menschen: der Öffentlichkeit, für städtische
Schwimmkurse, Schulen und Vereine. Hier muss ein ausgewogener Belegungsplan
erstellt werden, der möglichst allen gerecht wird (z.B. frühe Morgen- oder späte
Abendstunden, die für Schwimmkurse unattraktiv sind, für die allgemeine Öffentlichkeit bereithalten).
Hallenbäder müssen ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Schulen sollen die städtischen Schwimm-Kursleitenden in ihr Sport-Konzept
aufnehmen: als zusätzliche Expertise, Erfahrung und zur Entlastung des Lehrpersonals. Oberste Priorität: Kinder müssen schwimmen lernen – egal, ob im Sport-Unterricht oder als AG.
Um in der Hochsaison die Sicherheit in den Freibädern gewährleisten zu können, soll die Stadt Vorschläge erarbeiten, wie die Einlasszahlen kontrolliert werden können.
Freie Bahn-Zeiten können von privaten Anbietern genutzt werden: zu einer höheren
Bahn-Miete als die gemeinnützigen Vereine oder Schulen.
Private Anbieter müssen der Stadt Zertifizierungen nachweisen, die den qualitativen
Standards der städtischen Kurse entsprechen.

Jörg Trüdinger (Fraktionssprecher

 

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