StZ vom 18.02.2010: Felix Huby bläst bei der SPD in der Friedenau den Genossen selbst gewaltig den Marsch

Veröffentlicht am 18.02.2010 in Presseecho

Sich die Feinde vorknöpfen - den Freunden ordentlich die Leviten lesen. Mit diesem Vorsatz war Felix Huby gestern auf die Bühne im Theatersaal der Friedenau gestiegen, als sozialdemokratische Ausgabe des Schiller"schen Kapuzinermönchs, der in Wallensteins Lager so manchem gewaltig den Marsch bläst.

Von Markus Heffner.

Gleichermaßen ungeniert haute gestern der schwäbische Schriftsteller im „Stuttgarter Roten Osten" in die Tasten, bis so manchem Genossen das Lachen im Hals stecken blieb. „Aber ihr? Schlagt euch die Bäuche voll, findet 25 Prozent schon toll", predigte Huby etwa an die Adresse seiner Parteifreunde, während diese sich Hefeweizen, Trollinger und Maultaschen servieren ließen. „Lasst euch raten, Sozialdemokraten: Erinnert euch endlich an die, die was taten, und nicht nur daran dachten, wie man mitregiert, weil man so nur seine Glaubwürdigkeit verliert!"

Zuvor hatte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Ost, Daniel Campolieti, zum politischen Aschermittwoch selbstkritische Töne angeschlagen. Der Grund für das erlebte Desaster sei, so Campolieti, „dass die SPD beim Thema soziale Gerechtigkeit Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren hat." Dass beispielsweise ein Bundesverfassungsgericht bei der Umsetzung der Hartz-IV-Reformen eingreifen müsse, zeige, dass einiges schiefgelaufen ist.

Geht es nach Huby, der in der Friedenau schon vor 25 Jahren Wahlkampf betrieben hat, gehört entgegen der Parteilinie auch Stuttgart 21 zu diesen Fehlern. „13 Milliarden, so schätzen Experten, so hoch werden die Kosten werden, für einen Bahnhof tief unten im Loch, und Tunnels und Trassen und Gleise noch und noch. Semmer dafür oder semmer dagege, mancher mag sich halt nie festlege. Dabei hätt ein einfacher Spruch genügt, um zu wissen, wie man richtig liegt. Wie heißt es so schön und mit schwäbischer List? Mr soll net höher furze, als eim der Arsch gewachse ist."

Peter Conradi, standesgemäß mit roter Fliege erschienen, würde jedes Wort aus Hubys Kapuzinerpredigt unterschreiben, wie er bekannte. Ute Kumpf, neben Ute Vogt die zweite Bundestagsabgeordnete in der Friedenau, hörte dagegen auch „viele Unwahrheiten" heraus. Es fehle zum Beispiel nicht am Einsatz für die soziale Gerechtigkeit. Sie selbst kämpfe jeden Tag dafür. Aber so sei es halt: „Am Aschermittwoch muss man gnadenlos übertreiben."

 
 

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