Ein Herz im Stuttgarter Osten

Veröffentlicht am 27.04.2009 in Pressemitteilungen

Diskutanten

SPD-Ost fordert BürgerInnen auf, eine Bürgerinitiative zu gründen

Die SPD hat am 22.4. zur Podiumsdiskussion „Kinder in Stuttgart-Ost - Wie gehen wir mit unserer Zukunft um?“ eingeladen. Als Referenten waren ausschließlich Experten auf dem Podium um Meinung gefragt.

Frieder Buyer vom Aktivspielplatz Raitelsberg stellte die These auf, dass sich die Kinder von heute kaum von vorigen Generationen unterschieden. Sie stritten gleich, sie wollten in einer Gruppe sein und sie bräuchen eine Orientierung. Der Aktivspielplatz betreue die Jugendlichen erfolgreich durch ihr Konzept mit viel Bewegung in einer natürlichen Umgebung. Kathrin Mücke vom Karamba Basta leistet mit ihrer Einrichtung kulturelle Jugendarbeit und schilderte, dass viele Kinder heute nur noch die Playstation kennen. Dennoch kommen die Kinder gerne ins Karamba Basta, weil die Jugendlichen in Projektarbeit beschäftigt werden.

Realschul-Lehrer Waldemar Staniczek teilte die Beobachtung von Frieder Buyer nicht. Der Medienkonsum sei heute deutlich höher, seine Schulkinder schauten im Schnitt 6,5 Stunden Fernsehen täglich. Die Jugendlichen seien beliebig geworden, sie leben nach dem Prinzip „chillen, shoppen, essen und schlafen“. Auch die Eltern der Kinder hätten sich verändert. Elternbeirat Jörg Massek berichtete, dass wenige Eltern auf die Elternabende kämen. Viele wüssten gar nicht mehr, was ihre Kinder in der Schule tun. Auch er bestätigte, dass die Kinder orientierungslos seien. „Das liegt an der Zerreiss-Gesellschaft. Jeder zieht an den Kindern: Fernsehen, Freunde, Schule und Eltern“ so Staniczek. Darüber hinaus fehle es den Jugendlichen an Perspektive. „Dies ist ein gesellschaftliches Problem“, folgert Frieder Buyer. An vielen Schulen in Stuttgart-Ost fänden von 60 Schulabgängern nur eine Handvoll einen Ausbildungsplatz. Einen Lösungsansatz für diese Problematik sahen die Diskutanten in der Ganztagsschule mit individueller Betreuung und einer pädagogischer Begleitung Desweiteren forderten sie die Einführung von Schulsozialarbeit an allen Schularten und die personelle Aufstockung in Kindergärten und Tagesstätten.

In der anschließenden Diskussion wurde auch das fachkundige Publikum mit eingebunden. Sie sahen auch im Stadtbezirk einen Grund für diese Entwicklung. Es gäbe zu wenig Grünflächen, kaum Spiel- und Sportplätze oder eine zentrale Anlaufstelle für Eltern, wenn sie Fragen über Kindererziehung haben. Auch die Politik trage ihre Schuld, wenn sie beispielsweise das Jugendhaus in den Keller unter den REWE verlegen will. Und dies zeige den Stellenwert unserer Kinder. Das Credo aller, Gäste und Diskutanten: Es fehle ein zentraler Platz, ein „Herz im Stuttgarter Osten“. Das SSB-Areal liegt im Kern des Stadtbezirks, deshalb muss die bisherige Diskussion um das SSB-Areal neu entfacht werden und über ein Familienzentrum, Mehrgenerationenhaus und grünen Spielflächen diskutiert werden.

Daniel Campolieti, Vorsitzender der SPD-Ost, begrüßte ausdrücklich diese Vorschläge. Aber die SPD kann das Paket der SSB nicht alleine aufschnüren. Dazu fehlen die Mehrheiten. Deshalb forderte Campolieti die Anwesenden auf, eine Bürgerinitiative zu gründen und politischen Druck zu erzeugen. Jörg Massek äußerte sich im Anschluss der Podiumsdiskussion: „Die Idee einer Bürgerinitiative für den Osten lässt mich nicht mehr los. Ich befürchte, das Flämmchen ist entzündet.“ Die Bürgerinitiative wird sich gründen.

 
 

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