Die SPD-Gemeinderatsfraktion ist überrascht über die plötzliche Rolle rückwärts der Grünen beim Thema Bebauung im Park der Villa Berg. Noch im Sommer hat die Fraktion den Bau von Luxuswohnungen im Park strikt abgelehnt. Die völlig unsachgemäße Kopplung der Renovierung der Villa Berg mit dem geplanten Bau von Luxuswohnungen durch den Investor Häussler führt nun aber offenbar zu einem unerwarteten Meinungsumschwung. Die SPD-Gemeinderatsfraktion wundert sich: „Wo ist die Empörung hin?“.

Es erstaunt doch sehr, dass die stärkste Fraktion im Rathaus sich dermaßen leicht unter Druck setzen lässt, was die Zukunft des Parks der Villa Berg angeht. Da koppelt Herr Häussler die Renovierung der Villa Berg mit dem Neubauprojekt im Park. Das eine ginge ohne das andere nicht. „Soll im Ernst behauptet werden, dass die Rentabilität seines Gastronomiekonzepts von 57 neuen Wohnungen in der Nachbarschaft abhängt? Wir gehen davon aus, dass Häusslers Nutzungskonzept nicht auf derart wackeligen Füßen steht.“, so Fraktionsvorsitzende Dr. Roswitha Blind.

Um die Grünen unter Druck zu setzen, werden von Herrn Häussler Schreckensszenarien an die Wand gemalt. „Vandalismus, Gesindel, Drogenszenen“ werden von ihm herauf beschworen. Und was ist die Antwort der Grünen hierzu? Sie wollen sich gegen Zäune um die Luxuswohnungen und gegen einen privatisierten Park einsetzen – als ob dies je zur Diskussion gestanden wäre!

„Der Neubau von Wohnungen im Park der Villa Berg ist falsch. Es ist nichts weiter, als eine Zementierung von alten Fehlern“, so Dr. Roswitha Blind. Die Renaturierung des Parks der Villa Berg ist für die SPD-Gemeinderatsfraktion das langfristige Ziel. Gerade der dicht besiedelte Stuttgarter Osten braucht jedes Fleckchen Grün. In den heißeren Sommern der Zukunft ist der Park in seiner Funktion als grüne Lunge unabdingbar. Daher stellt die Rolle rückwärts der Grünen eine Bewegung in die falsche, in eine nicht-grüne Richtung dar.