Vom Kreißsaal bis ins hohe Alter – Bildung ist ein Dauerthema...

Veröffentlicht am 22.02.2009 in Veranstaltungen

...so hätte die Überschrift über die gut besuchte Veranstaltung „Bildung für alle“ der SPD im Turmforum auch heißen können.

Gemeinsam dieses wichtige Thema zu bearbeiten war das Anliegen vom SPD-Kreisverband, der SPD-Gemeinderatsfraktion und der Landes SGK. Gemeinsam über die Gremien hinweg, gemeinsam mit der Landes- und kommunalen SPD. Gemeinsam, wie Stadtrat und Kreisvorsitzender Andreas Reißig betonte, gemeinsam mit allen Anbietern, ob freie oder kommunale Träger, gemeinsam, ob frühe Förderung oder Volkshochschule, gemeinsam, trotz der Zuständigkeit zweier Bürgermeisterinnen und verschiedener städtischer Ämter.

Dr. Frank Mentrup, der für Bildung zuständige SPD-Landtagsabgeordnete zählte die vielen Defizite des Landes in Sachen Bildung auf: Zu wenig finanzielle Unterstützung der Kommunen, Rückzug aus der Schulsozialarbeit, keine Unterstützung des neuen Orientierungsplans durch mehr Personal, zu wenig Mittel für eine flächendeckende Sprachförderung, kein Schulgesetz, das die Ganztagesschule als Regelschule definiert.

Da konnte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Marita Gröger etwas mehr Gutes aus Stuttgart berichten. Es ist vieles auf den Weg gebracht, von der Frühförderung mit Familienhebammen über den verstärkten Ausbau der Kinderbetreuung von 0 bis 12, der Start der Stuttgarter Bildungspartnerschaft, das „Stuttgarter Netz für alle Kinder“, das für von Armut betroffene Kinder und ihren Familien eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in Stuttgart ermöglichen soll. Aber es gibt noch viel zu tun, es fehlen wirksame Hilfen beim Übergang von Schule in den Beruf, die gezielte Förderung von Einrichtungen in sozial benachteiligten Gebieten u.v.a. mehr. Die Themen wurden alle von der SPD-Fraktion initiiert. Sie wird darüber wachen, dass es nicht nur medienwirksame Aufschläge sind, sondern zu dauerhaften Verbesserungen für die Kinder und ihre Eltern führen.

Ulrich Fellmeth von Bildungsteam des Kreisverbandes stellte im Anschluss die bildungspolitischen Thesen für die weitere Arbeit der Stuttgarter SPD vor. Sie fließen in das Wahlprogramm der SPD ein. Die dreizehn Thesen wurden unter Moderation der stellvertretenden Landesvorsitzenden der SGK Annette Sawade von fachkundigen Akteurinnen und Akteuren lebhaft diskutiert.

Es taten sich viele interessante Aspekte und Hinweise auf:

Elke Mufler, Fachberaterin der Kitas von der Caritas forderte, dass die Qualifizierung der Erzieherinnen aufgrund des Orientierungsplans nicht nur theoretisch erfolgen sollte, sondern die Erzieherinnen auch in der Praxis weiter begleitet werden müssen.

Interessante Informationen gab die Rektorin der Lerchenrainschule Dorothea Grübel. Mit einem 70%igen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergund müssen die Eltern auch mit muttersprachlichen Angeboten in die Schulgemeinschaft eingebunden werden. Die Jörg-Rathgeb-Schule einst Gesamtschule hat immer noch einen hohen Vernetzungsgrad der verschiedenen Schultypen vor Ort. Vorbildliche Ganztags-Betreuung, Hausaufgabenbetreuung durch Lehrerinnen und Lehrer, Sprachkurse für die Eltern und die Kopplung der Schulsozialarbeiter an die Jugendeinrichtungen vor Ort. Für die Rektorin Brigitte Liebelt gilt auch „Bildung vor Technik“, das heißt nicht der Besitz des neuesten Handys ist wichtig, sondern z.B. die Mitgliedschaft im Sportverein.

Für die Vertreter der Elternbeiräte sind Informationen über die Struktur der Verwaltung und die Abläufe und vor allem ihre Rechte, Pflichte und Zuständigkeiten von hoher Bedeutung. Dies forderte Martin Schäfer besonders ein, er wünscht sich eine verstärkte Integrationsarbeit von Schule und Stadtteil und findet dass eine Kostenfreiheit nicht zu Lasten der Qualität gehen darf. ZurZeit erzeuge auch das Thema Ganztageschule bei den Eltern mehr Verwirrung als Klarheit über die vorgesehenen Konzepte. Lambert Liesenberg forderte als GEB-Vorsitzender für die Kitas weniger Hochglanzbroschüren, deren Vorschläge Appetit machen, aber nicht umsetzbar sind, und will die Mittel lieber für die personelle Ausstattung der Kitas einsetzen. "Wir brauchen Personal, mehr Personal und nochmal Personal!"

Als wichtige Ergänzung der Angebote in den Schulen sehen die Vertreter der freien Jugendhilfe ihre Arbeit. Sie sind oft die „Reparaturtruppe“ für die Probleme der Jugendlichen, die Unterstützung in ihrer Lebensplanung benötigen. Es gilt Beziehungen und Vertrauen aufzubauen und vor allem Kontinuität in der Arbeit auch durch entsprechende Finanzierung zu sichern. Das ständige Auflegen neuer Projekte sei wenig hilfreich, so unisono Andreas Dobers von der Jugendhaus gGmbH und Klausjürgen Mauch von der EVA.

Last but not least, die Angebote der Volkshochschule sind oft die letzte Möglichkeit für viele junge Menschen ihre Qualifikation zu verbessern. Der so genannte zweite Bildungsweg hat oft nicht die Anerkennung, die er eigentlich verdient. Es gilt, so der ehemalige Chef der Einrichtung Dr. Heinrich Schneider, das Abendgymnasium mit einer eigenen Infrastruktur zu unterstützen und die unterschiedlichen Kosten für Weiterbildungsmassnahmen, sie reichen von 500 € im Jahr für den Abiturienten bis zu 1500 € für den Realschulabschluss auf ein sozial verträgliches Mass zu bringen.

Alles in allem eine gelungene, sehr informative Veranstaltung die beispielgebend ist, so der Fraktionsvorsitzende Manfred Kanzleiter in seinem Schlusswort. Es hat sich gezeigt, dass das gemeinsame Vorgehen von SPD in Land und Kommune von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, hauptamtlichen und ehrenamtlichen, von freien und kommunalen Trägern zu guten Ergebnissen führt. Diese gilt es aufzuarbeiten und in die beschließenden Gremien zu tragen, ihre Umsetzung einzufordern und neue Ideen zu entwickeln.

 
 

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