Die Fraktionsvorsitzende der SPD im Stuttgarter Gemeinderat Roswitha Blind und der Kreisvorsitzende der Stuttgarter SPD Andreas Reißig haben sich verwundert gezeigt über die plötzliche Abkehr der Ulmer Bundestagsabgeordneten Hilde Mattheis von Stuttgart 21.
„Es wäre ehrlich gesagt ziemlich dämlich, eineinhalb Monate vor Vorlage der neuen Kostenkalkulation das Projekt jetzt einfach über Bord zu werfen“, so Blind. Nachdem sich Mattheis in der Vergangenheit immer klipp und klar für eine Kopplung zwischen der Neubaustrecke und dem Umbau des Bahnknotenpunktes Stuttgart ausgesprochen hatte, spreche diese „unfundierte Kehrtwende“ nicht gerade für die Glaubwürdigkeit der Bewerberin zum Landesvorsitz, so Blind.
Reißig wies den Vorwurf zurück, das Projekt sei von oben herab diktiert worden. Diese Behauptung werde nicht wahrer, auch wenn sie von einigen Wenigen ohne Rücksicht auf Mehrheitsbeschlüsse der Partei ständig wiederholt werde. „Die Stuttgarter Kreiskonferenz hat sich in den letzten 15 Jahren immer wieder für das Projekt ausgesprochen, zuletzt im Rahmen unseres Kommunalwahlprogramms“, so Reißig. „Wer diese Beschlusslage jetzt einfach negiert, der fällt unserer Basis in den Rücken.